Winterliche Straßen, frostige Temperaturen und ein Enyaq auf Langstrecke – wie schlägt sich der Skoda Enyaq Facelift in einem realen Roadtrip unter winterlichen Bedingungen? Auf meiner Reise nach Mladá Boleslav, dem Herz von Skoda, habe ich nicht nur spannende Einblicke ins Werk erhalten, sondern auch Verbrauch, Ladeverhalten und Fahrleistung bei winterlichen Bedingungen getestet. Die Ergebnisse waren überraschend – sowohl positiv als auch mit unerwarteten Herausforderungen.
Winter, niedrige Akkutemperaturen und langsames Laden?
Vor Ort begann mein Tag mit einer frostigen Herausforderung: Die Batterie war kalt, und der erste Ladevorgang erfolgte nur 10 Minuten nach Fahrtbeginn. Das führte zu einem klassischen Szenario, das viele E-Auto-Fahrer kennen: Trotz Preheating war die Batterie noch nicht optimal temperiert, doch was bedeutet das nun fürs Laden?
- Akkutemperatur: 9°C
- Ladeleistung: Beginnend bei 90 kW, dann langsam steigend
- Maximale Ladeleistung: ca. 140 kW bei 40% Ladestand
- 39 kWh in 20 Minuten geladen und somit 70% Ladestand erreicht
Das zeigt: Auch mit verbesserter Software und Batterieheizung kann die Ladeleistung bei kaltem Akku in den ersten Minuten eingeschränkt sein. Doch während ältere Modelle (ENYAQ erste Generation mit SW3) bei 60-70 kW verharren, erreicht die neue Version schnell 120-140 kW, selbst mit suboptimaler Temperatur.
Die Rückfahrt: Stau, Ladeabbrüche und die richtige Strategie
Auf der Rückfahrt kam dann alles zusammen. Zunächst hatte ich drei Staus rund um Prag und damit eine Stunde Zeitverlust bevor ich überhaupt wirklich vorwärts gekommen bin. Um hier Zeit gutzumachen habe ich meine Ladestrategie angepasst. Statt der üblichen 2 Ladestopps auf der Strecke habe ich auf eine 3-Stopp Strategie umgeschwenkt. Dabei lade ich an den einzelnen Stopps nicht bis 80% sondern nur bis 60 oder 70%. Das geht schneller, da die Ladeleistung abnimmt je höher der Ladestand ist. Ich habe zwar alle 150-200km einen Ladestopp gemacht, aber mit Ladestationen an der Autobahn verliert man dadurch keine Zeit.
- Ladestopps von ca. 15 Minuten statt 28-30 Minuten
- 3×15 = 45 Minuten vs. ca. 60 Minuten mit 2 Stopps
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich dadurch schneller fahren konnte, weil der dritte Ladestopp näher zu meinem Ziel liegt und ich nicht darauf achten brauchte, das ich mit der Energie in der Batterie auskomme. So konnte ich weitere wertvolle Minuten gewinnen, in Summe konnte ich 21 Minuten aufholen von der durch Stau verlorenen Stunde.